Fregatte „Lübeck“ allen ans Herz gewachsen

Gastbeitrag von Eckhard Arndt – stv. Chefredakteur von THB Täglicher Hafen Report

Besuch der Marineeinheit war ein echtes Event für die Stadt – Engagierter Freundeskreis begleitet das Schiff

Was unterscheidet die Fregatte „Lübeck“ von den Fregatten „Bayern“ oder „Sachsen“? eine Antwort lautet: nur die „Lübeck“ kann ihre Patenstadt direkt besuchen, da sie am Wasser liegt.

So geschehen am vergangenen Wochenende, als die am 19. März 1990 als letztes Schiff der Klasse 122 („Bremen“-Klasse) in Dienst gestellte „Lübeck“ (F 214) die Hafenstadt an der Trave besuchte und diese am Montagmorgen wieder verließ. Eine Visite, auf die sich viele Lübecker gefreut hatten. Denn „ihr“ Schiff kommt eben nicht regelmäßig vorbei. Die Zeiten, da die Deutsche Marine ihre Boote und Schiffe regelmäßig auf Patenschafts-Besuche detachieren konnte, sind definitiv vorbei. Zu stark ist gerade die Flotte in internationale Einsätze und Manöver eingebunden beziehungsweise muss für Ausbildungszwecke zur Verfügung stehen.

Zudem ist Zahl der schwimmenden Einheiten seit den 1990er Jahren auch kontinuierlich geschrumpft, im Besonderen eine Folge der politisch gewollten Abrüstung. Immerhin: Vor dem Hintergrund der veränderten globalen Sicherheitslage hat die Bundesregierung inzwischen eine Art Kurswechsel bei der Bundeswehr-Planung vollzogen.
Die „Lübeck“ hätte ursprünglich 2018 außer Dienst gestellt werden sollen, da die Einheiten der äußerst bewährten „Bremen“-Klasse eigentlich ihre technische Lebensgrenze erreicht hatten. Doch die Materialsubstanz der „Lübeck“ erwies sich als so gut, dass sie noch einmal in den Genuss einer mehrmonatigen Werftkur kam und damit die Basis für einen verlängerten Dienst in der Flotte geschaffen wurde. 2021 soll sie dann ausgesondert werden.

Die Lübecker haben eine besonders innige Beziehung zu ihrem Schiff, was sich nicht nur durch einen äußerst regen Freundeskreis dokumentiert, sondern auch durch viele Sympathiebekundungen des öffentlichen Lebens in der Hansestadt. Das zeigte sich an vielen Beispielen. Etwa beim Einlaufen: Mitarbeiter der Hafen und Logistikgruppe Lehmann begrüßten die „Lübeck“ mit einem großen Transparent. Firmenchef Holger Lehmann zum THB: „Die ‚Lübeck‘ ist den Bürgern der Hansestadt ganz besonders ans Herz gewachsen, da es während der seltenen Besuche in ihrer Patenstadt einen regen Austausch der Bevölkerung mit der Besatzung gibt.“

Ein voller Erfolg war auch der offizielle Bordempfang für die Mitglieder des Freundeskreises, die durch den Kommandanten, Fregattenkapitän Matthias Schmitt, sowie den Ersten Offizier, Fregattenkapitän Jens Schaadt, begrüßt wurden. Die Besatzung war während des dreitägigen Aufenthalts zu einer Vielzahl von Events eingeladen, einschließlich eines Empfangs im Rathaus. Auf reges Interesse stießen ebenso das „Open Ship“ am Wochenende oder die große Kinderparty an Bord. Damit dieser enge Draht zwischen den „Lübeckern“ nicht erkaltet, sorgt ein Mann wie Kapitänleutnant Pietras in seiner Funktion als „Patenschaftsoffizier“ dafür, dass der Informationsfluss zwischen Schiff und Stadt nicht versiegt.

Mit freundlicher Genehmigung von Philipp Benze

 

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