Frohe Weihnachten & einen guten Rutsch

Der Glühweinstand ist abgebaut, die Besatzungsmitglieder auf den Weg in den wohlverdienten Urlaub bei Ihren Familien.

Anbei noch ein Bereicht des Kommandanten

Wilhelmshaven, den 20. Dezember 2009

Liebe Freunde der Fregatte LÜBECK,
in hatte Ihnen schon mit meinen Grüßen zum Weihnachtsfest sowie zum Jahreswechsel über die zurückliegende Werftliegezeit in der Lloyd-Werft / Bremerhaven berichtet. Hier nun einige weitere Eindrücke, zusammengestellt von Kapitänleutnant Jan Porwit, unserem Antriebsoffizier sowie von Kapitänleutnant Holger Herrmann unserem Führungsmitteltechnikoffizier.

Die Vorbereitung auf die Werftliegezeit begann schon früh. So wurde unter anderem während der Teilnahme am Einsatz- und Ausbildungsverband der Deutschen Marine im ersten Halbjahr 2009 die sogenannte Objektbesichtigung auf der niederländischen Insel Curacao durchgeführt. Es galt die Arbeitsliste zu erstellen sowie die erforderlichen Instandsetzungen zu planen und abzustimmen. Bevor es am 17. August nach Bremerhaven in die Lloyd-Werft ging, hatte die Besatzung zwei Wochen Zeit einen Großteil des Materials im Marinearsenal in Wilhelmshaven auszulagern. Die Mitarbeiter des Marinearsenals haben in diesem kurzen Zeitraum sämtliche Waffenanlagen und Sensoren ausgebaut. Unter Einsatz von viel Muskelkraft wurden 22 Container befüllt.

Fregatte Lübeck in der Werft

Fregatte Lübeck in der Werft

In der Lloyd-Werft wurde die LÜBECK in das große und traditionsreiche Kaiserdock II  eingedockt. In diesem eigentlich für größere,  bis zu 300m lange, Kreuzfahrtschiffe konzipierte Trockendock, wirkte unser Schiff etwas verloren.
Am ersten Tag begannen direkt die Arbeiten der unterschiedlichsten Gewerke, während die Besatzung noch auf das Wohnboot KNURRHAHN umzog. Ein sehr schweißtreibendes Unternehmen an einem schönen Sommertag Ende August.

Im Rahmen der umfangreichen Instandsetzungen in der Lloyd-Werft wurde ein Großteil der Außenbeplattung ausgewechselt, die Vortriebanlage grundlegend überholt, der Farbaufbau erneuert sowie viele kleinere und größere Umbauten durchgeführt.  Zur fachmännisch Erledigung diese Arbeiten wurde das Schiff komplett eingezeltet. Es galt über 700 Aufträge gemäß Arbeitskatalog auszuführen.Die Besatzung war auch in dieser Phase voll gefordert: Sicherheitstechnische Absicherung, Koordination der Arbeiten sowie das Einbringen von Eigenleistung.

fgs_luebeck_wefrt2Im Verlauf der Werftliegezeit kam es immer wieder zu in Teilen unliebsamen Überraschungen. So wurde bei Schweißarbeiten sogar ein örtlich begrenztes Feuer ausgelöst. Dieses wurde umgehend durch das beherzte und professionelle Reagieren der Besatzung gelöscht. Gute Ausbildung macht sich eben auch in der Werft bezahlt!
Nach dem Abschluss der Arbeiten am Unterwasserschiff dockte das Schiff Ende Oktober wieder aus. Die weiteren Instandsetzungsarbeiten wurden an der Pier fortgesetzt. Gegen Ende der Werftzeit zeigte sich leider, dass nicht alle Arbeiten zeitgerecht abgeschlossen werden konnten. So zog die Besatzung Mitte November von dem Wohnboot auf die LÜBECK, die zu diesem Zeitpunkt noch einer Baustelle glich. Unendlich viel Arbeit, viel Eigeninitiative und Engagement waren erforderlich, um angemessene  Arbeits- und Lebensbedingungen wieder herzustellen.

Auf der Werftüberführungsfahrt am 19. November kam es zu einer kleinen Schrecksekunde, als unsere Antriebsanlage aufgrund technischer Probleme innerhalb kürzester Zeit vollständig ausfiel und wir im Jaderevier unmittelbar vor Wilhelmshaven aus Sicherheitsgründen „notankern“ mussten. Mit Hilfe von zwei Schleppern erreichten wir aber sicher den Marinestützpunkt Wilhelmshaven. Es folgte die Marinearsenalliegezeit Teil II. Hier sind die Schwerpunkte zum einen der Abschluss der noch umfangreichen Restpunkte aus der Werft, die Wiedereinlagerung des Materials und vor allem die Wiedereinrüstung unserer Waffenanlagen und Sensoren. Diese Phase wird mit den Seeerprobungen im Februar des kommenden Jahres abgeschlossen sein und unsere LÜBECK dann wieder „klar für alle Fahrtstufen“ sein!
Soviel von den Kapitänleutnanten Herrmann und Porwit.

Ich verbleibe mit maritimen Grüßen und wünschen Ihnen nochmals frohe und gesegnete Weihnachten sowie ein gutes Jahr 2010!

Ihr
Martin Wilhelm
Fregattenkapitän

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